Adolf Furtwängler widmete sich als erster der sog. Athena Lemnia, die bis dahin nur durch Schriftquellen bekannt war. Die Athena-Statue soll auf der Athener Akropolis gestanden und ein Werk des Phidias aus dem mittleren 5. Jahrhundert v. Chr. gewesen sein.
Furtwängler gelang es, den Statuentypus der Athena Lemnia im überlieferten antiken Skulpturen bestand zu erkennen: Er verband dafür die Abgüsse eines Kopfes in Bologna und eines Körpers in Dresden. Um sich dem Werk des Phidias so weit wie möglich zu nähern und zu rekonstruieren, verglich er mehrere römische Kopien untereinander, wie etwa zwei Statuenkörper in Dresden. An dem so entstandenen Gips ergänzte er schließlich Arme, Hände, Helm und Lanze.
Die Rekonstruktion Furtwänglers wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ist aber in einem Bronzenachguss in Stettin erhalten.