Partie vom Rand eines Kohlebeckens
Inv: Alter Bestand 100
Fundort unbekannt
Datierung: 6. Jhd. v. Chr.
In Südetrurien mit der Metropole Caere (Cerveteri), nördlich von Rom, wurden zwischen dem späten 7. Jhd. v. Chr. und dem Ende des 6. Jhd. v. Chr. eine große Zahl von tragbaren Feuerschalen/Kohlebecken und Pithoi (große Vorratsgefäße) aus grob gemagertem Ton gefertigt, die durch einen speziellen Brand eine rote Oberfläche erhielten. Die grobe Magerung mit Sand, Steinchen oder auch organischen Stoffen verringert die Plastizität des Tones, reduziert den Schrumpfungsprozess beim Trocknen und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen große Temperaturunterschiede. Dies war gerade für Gebrauchsgegenstände wie Vorratsgefäße oder Kohlebecken sehr wichtig.
Verziert wurde die sogenannte Impastoware mit zylinderförmigen Rollstempeln. Der Zylinder mit den eingeschnittenem Negativmustern wurde über den noch leicht feuchten Ton gerollt und so die Figurenfriese aus Tieren, Menschen, Fabelwesen übertragen. Nach einigen Zentimetern wiederholt sich das Muster. Oft sind auf dem Rand der Feuerschalen Jagdszenen, Tierfriese und mythologische Szenen zu sehen, die möglicherweise von Friesen auf importierter Keramik inspiriert sind.
Die Kohlebecken wurden häufig in Gräbern gefunden, kommen aber auch in Siedlungen und Heiligtümern vor.