Wandfragment einer attisch-schwarzfigurigen Hydria
Inv. Nr.: Alter Bestand 26
Fundort: unbekannt; Schenkung von H. Knoellinger
Datierung: 550/30 v. Chr.
Das Fragment einer attisch-schwarzfigurigen Hydria ist aus zwei Scherben zusammengesetzt. Es stammt vom linken Rand des Hauptbildes, das mit einer Efeuranke eingefasst war. Zu sehen sind zwei Personen, die auf einem Wagen stehen. Vom Wagen sind der Rand des Geländers sowie ein Teil des Rades erhalten, ganz rechts ist ein Stück des Pferdeschweifes zu erkennen. Die Personen stehen nebeneinander auf dem Wagen, die rechte (perspektivisch vordere) ist der Wagenlenker, erkennbar an seiner Kleidung – einem langen gegürteten Gewand. Er streckt seinen rechten Arm nach vorne. Links (perspektivisch hinten) steht ein Krieger, dessen in Falten gelegtes Gewand zu erkennen ist. Die hell erscheinenden Linien sind eingeritzt.
Auf dem Gewand des Wagenlenkers war ursprünglich ein Zinnenmuster mit weißer Deckfarbe aufgemalt. Sie ist heute nur noch als Farbschatten zu erkennen. Der Wagenlenker hielt die Zügel eines Zwei- oder Viergespannes.
Die graubraune Farbe der Scherben (erkennbar vor allem an der Rückseite) ist vermutlich das Ergebnis einer großen Hitzeeinwirkung nach dem eigentlichen Brennvorgang. Dies könnte darauf hinweisen, dass das Gefäß Teil einer Brandbestattung war. Die braunverfärbten Klebstoffreste an den Rändern des Fragments sprechen dafür, dass hier weitere Scherben angesetzt waren, die inzwischen verloren gegangen sind.