Wandung und Standring eines mittelkorinthischen Kugelaryballos
Inv. Nr.: Slg. Arndt II 2
Fundort: unbekannt
Datierung: Fr. 6. Jh. v. Chr.
In Korinth wurde seit dem 8. Jh. v. Chr. bemalte Keramik hergestellt, die über die Grenzen des Umlandes hinaus verhandelt wurde. In ihrer Hochzeit, dem 7. und 6. Jh. v. Chr., war sie die am meisten importierte und in anderen Regionen imitierte Ware. Durch Handel und griechische Städtegründungen gelangte sie in alle Gebiete der antiken Welt.
Der Ton der korinthischen Vasen ist weich, gelblich und mitunter grünlich. Zusätzlich zu schwarz werden in Korinth erstmals zusätzliche Deckfarben und Ritzungen verwendet. Die beliebtesten Gefäßformen der korinthischen Vasenmalerei sind Salbölgefäße (Alabastron, Aryballos) und Gefäße für das Symposion (Schalen, Weinmischgefäße und Kannen), die mit dem charakteristischen Rosettendekor und häufig mit Tierfriesen verziert waren
In der Vitrine werden zwei Aryballoi präsentiert. Der Name Aryballos bezeichnet eigentlich den Lederbeutel, in dem das Ölfläschen meist steckte. Alle Aryballoi besaßen einen tellerförmigen Ausguss, der dafür sorgte, dass das kostbare Öl vollständig abgewischt werden konnte oder wieder ins Gefäß zurückfloss; so ging nichts von dem wertvollen Rohstoff verloren.
Nur die kleineren Salbölgefäße, wie der protokorinthische Spitzaryballos (Slg. Arndt II 1), waren für den alltäglichen Gebrauch gedacht. Dazu zählt beispielsweise die Verwendung im Gymnasion. Großformatige Gefäße, wie der stark fragmentierte mittelkorinthische Kugelaryballos (Slg. Arndt II 2), wurden vermutlich eher im Grabkontext verwendet.