Spätgeometrischer Pyxisdeckel
Inv. Nr.: Slg. Arndt III 6
Fundort: unbekannt
Datierung: 2. Hälfte 8. Jh. v. Chr.
Geometrische Pyxiden wurden meist im Grabkontext, häufig in der Nähe des Kopfes bzw. der Hand des/r Toten gefunden. Daraus hat man geschlossen, dass ihr Inhalt – neben Schmuck oder Kosmetika mitunter auch Speisen - wichtig für das Weiterleben nach dem Tod war.
Der ausgestellte Deckel ist aus hellorangefarbenem Ton gefertigt und mit dunklem Glanzton bemalt, der braun bis schwarz erscheint und an manchen Stellen abgerieben ist. Der Dekor gliedert sich in mindestens vier Bänder aus unterschiedlichen Zickzackmustern. Die Ausführung der Bemalung ist etwas flüchtig und das Muster z.T. enger, z.T. lockerer aufgetragen. Tonqualität, Form und Bemalung weisen ihn als attische Produktion aus.
Die einzelnen Scherben wurden wohl in der ersten Hälfte des 20. Jhs. mit Schellack geklebt. Durch Alterung hat sich der Kleber dunkel verfärbt und die Scherben haben sich z.T. wieder voneinander gelöst.
Eine Besonderheit stellt die kreuzförmige Markierung auf der Unterseite des Deckels dar, die vor dem Brand eingeritzt wurde. Möglicherweise handelt es sich um eine Markierung, die dazu verhalf, Deckel und zugehöriges Gefäß zusammenzufinden, wenn beide getrennt getöpfert und gebrannt worden waren. Die Markierung wäre dann vermutlich als Buchstabe X = Chi zu lesen, der im griechischen Alphabet an 22. Stelle steht und diesen Deckel als die Nummer 22 aus einer Serie gleichförmiger Pyxisdeckel ausweisen könnte.