Schon Johann Joachim Winckelmann schätzte das reine Weiß des Gipses, weil das Weiß die Schönheit einer Statue noch besser sichtbar werden lasse.
Und tatsächlich sind am weißen Gips die plastischen Formen einer Skulptur wesentlich besser zu erkennen. Das menschliche Auge wird nicht von der Farbe des Steins oder der Bronze, von Beschädigungen, Verfärbungen, Maserungen oder Polituren abgelenkt. Es kann sich ganz auf die Form konzentrieren. Und so kann der Archäologe viele Details am Abguss besser beurteilen als am Originalwerk.
Aus diesem Grund sind Gipsabgüsse für die Archäologie und insbesondere für die Skulpturenforschung ein unersetzliches Forschungsmedium. Das gilt vor allem auch für das Vergleichen und Nebeneinanderstellen von Skulpturen, einer wichtigen wissenschaftlichen Methode.